Akkuprobleme bei China-Smartphones weit verbreitet?

hickok45

Member
Hallo,

ich hatte bis jetzt schon ein Samsung Galaxy S4 Mini (Clone), ein Galaxy S5 Mini (Clone) und ein UMI C1 und alle haben sie eine sehr ungenaue Akkuanzeige.. ist das bei China-Smartphones normal?
Da bleibt die Anzeige dann schonmal (ab Neukauf!) bei ~50-60% zig Stunden lang stehen und fällt dann innerhalb von einer halben Stunde von 50% auf 0% ab.

Ich finde die China-Geräte sehr gut, nicht nur, was den Preis angeht, sondern auch, was CPU-Ausstattung etc. angeht. Super! Quadcores fast überall, super Performance.. nur ist mir eine gute Akkulaufzeit (und eine genaue Akkuanzeige!) nunmal sehr wichtig, was mir schon wieder ein wenig die Freude an meinem UMI C1 verhagelt (das GPS brauche ich eh kaum).

Ist das bei allen Geräten so oder gibt es auch Geräte/Modelle, die wirklich, wie bei "westlichen" Herstellern aus Fernost wie Samsung, Motorola & Co den Akkustand ganz genau anzeigen und die darüber hinaus halbwegs Bugfrei sind? (Display schaltet sich von selbst ein, Gerät schaltet sich von selbst ab bzw. stürzt ohne ersichtlichen Grund ab, GPS ist nicht zu gebrauchen, ...)

MfG
Hickok45
 

steffsb

Well-Known Member
Akkustand ganz genau anzeigen
diese "Sprünge" kenne ICH eigentlich nur wenn das phone, bzw. der akku neu sind, nach einigen lade-zyklen sind die anzeigen meiner akkustände eigentlich relativ genau und bauen sich nach der entsprechenden nutzung ab ...

(Display schaltet sich von selbst ein
das hört sich nicht "normal" an, da besteht sicher ein Software-prob, is aber sicher kein ausstattungs-merkmal von china handys
 

hickok45

Member
Ich danke Dir, Steffsb.
Das mit dem selbst aktivierenden Display ist ein Problem beim Umi C1. Scheint ein Softwarebug zu sein.
Ebenfalls beim Umi ist das mit der Akkuanzeige besonders extrem.. nach Trennung vom Ladegerät geht es normal von 100% abwärts, dann bleibt es irgendwo bei ca. 50% ewig stehen und wenn es sich dann wieder in Bewegung setzt rasselt es rasant bis auf 0% .
Das ist zwar erst mein dritter Ladezyklus bei diesem Gerät, bestand aber bei den anderen Chinaphones (die allerdings auch alle Clones waren) ebenfalls.
Schauen wir mal! ;)
 

hickok45

Member
Danke, Ausgelebt!

Dann gehört Umi schonmal nicht dazu. Werde mich in Zukunft mehr bei Xiaomi umschauen :)

EDIT:
So wie auf dem Screenshot sollte es aussehen..
 

antelifegermany

Active Member
Hallo,

ich hatte bis jetzt schon ein Samsung Galaxy S4 Mini (Clone), ein Galaxy S5 Mini (Clone) und ein UMI C1 und alle haben sie eine sehr ungenaue Akkuanzeige.. ist das bei China-Smartphones normal?
Da bleibt die Anzeige dann schonmal (ab Neukauf!) bei ~50-60% zig Stunden lang stehen und fällt dann innerhalb von einer halben Stunde von 50% auf 0% ab.

Ich finde die China-Geräte sehr gut, nicht nur, was den Preis angeht, sondern auch, was CPU-Ausstattung etc. angeht. Super! Quadcores fast überall, super Performance.. nur ist mir eine gute Akkulaufzeit (und eine genaue Akkuanzeige!) nunmal sehr wichtig, was mir schon wieder ein wenig die Freude an meinem UMI C1 verhagelt (das GPS brauche ich eh kaum).

Ist das bei allen Geräten so oder gibt es auch Geräte/Modelle, die wirklich, wie bei "westlichen" Herstellern aus Fernost wie Samsung, Motorola & Co den Akkustand ganz genau anzeigen und die darüber hinaus halbwegs Bugfrei sind? (Display schaltet sich von selbst ein, Gerät schaltet sich von selbst ab bzw. stürzt ohne ersichtlichen Grund ab, GPS ist nicht zu gebrauchen, ...)

MfG
Hickok45
Also mein THL 5000 zeigt den Akkuzustand ganz genau an und dank dem Akku komme ich locker über 2-3 Tage selbst wenn man es ordentlich nutzt.

Meine Erfahrung nach sind die Clone ziemlich schlecht (also die Geräte die bis aufs Logo optisch 1:1 wie Kopien von den originalen Samsung und HTC Geräten sind). Dafür passen zum teil die original Akkus und die sind um welten besser als der Mist den die Chinesen verbauen. Dann passt komischer Weise auch die Anzeige (z.B. bei meinem S4 Clone von Bluebo).
 

hickok45

Member
@ antelifegermany

Genau das habe ich auch schon öfter gehört, dass die Clones allgemein nichts taugen. Deshalb bin ich jetzt auf ein "normales" China-Phone umgestiegen (Umi C1 ist ja kein Clone). Auf den ersten Blick ein tolles Telefon, aber auch hier gibts Probleme (Akkuanzeige (evtl. ändert es sich noch) und willkürliche Display-Aktivierung).
Hoffentlich hab ich bisher einfach nur Pech gehabt. Dann kanns ja nur besser werden.. :)

MfG
 

kubean

Well-Known Member
Das mit der Displayaktivierung hatte ich auch mal beim Newmann N1. Dort schaltete sich das Display alle 30 sek von allein an.
Leider konnte mir keiner bei diesem Fehler helfen und so ging es wieder zurück nach China.
 

noplan

GNO Member
Beim Doogee 310 haut die Gestensteuerung auch nicht hin. Wenn sie abgeschalten ist, lässt sich das Phone trotzdem per Wisch wecken. Passiert dann leider auch gerne in der Tasche.
 

Joe_User

Well-Known Member
Die Akkuanzeige kann kalibriert werden. Dazu geht man wie folgt vor:
-Handy benutzen bis es von alleine abschaltet
-im ausgeschalteten Zustand komplett laden, d.h. am besten über Nacht am Ladegerät hängen lassen

Hatte zuletzt beim Smart e5 das Problem, dass die Anzeige schnell auf 50% fiel und dort dann wie angewurzelt für ein paar Stunden stehen blieb. Mit oben genannter Methode konnte ich dies fixen.
 

hickok45

Member
@ joe_user

Das hatte ich schon zweimal gemacht. Hat bisher nichts gebracht.. aber der Akku ist ja auch noch neu, ein paar Ladezyklen lasse ich ihm noch, bis er reibungslos funzen sollte..



@ ausgelebt

Das Umi C1 hat keine Gestensteuerung. Aber gute Idee ;)


Ich danke Euch beiden! :)
 

Tzul

Member
Diese Akkuanzeigen sind generell nur Schätzwerte. Es ist ziemlich schwierig bis unmöglich den exakten Ladestand eines Akkus zu bestimmen. Der englische Ausdruck für den Ladestand ist "State of Charge", mit "SoC" etwas unglücklich abgekürzt, da das in unserem Bereich meistens für "System on Chip" steht (der Hauptchip, der CPU, GPU und mehr enthält). Hier und hier gibt es Details zum Thema.

Grundsätzlich werden Akkus auf Lithium-Ionen-Basis (dazu zählt auch Lithium-Polymer) auf eine Zellenspannung von 4,2V aufgeladen. Dann sind sie "100%" voll. Das ist aber mehr oder weniger willkürlich. Ein Kompromiss aus Zyklenfestigkeit/Langlebigkeit des Akkus und der nutzbaren Kapazität. Ähnliches gilt für den "0%" / leer Zustand. Da wird oft einfach ein Wert um die 3,5V herum als Abschaltpunkt definiert, auch wenn der Akku dann noch längst nicht leer ist. Das hat teils mit Schutz vor Tiefentladung zu tun (die aber erst unter 3,2V oder sogar 3,0V eintritt), aber auch mit der Stromversorgung der Hardwarekomponenten. Verschiedene Bauteile arbeiten mit verschiedenen Spannung, die CPU z.B. bekommt 1,2V (oder weniger), der DDR3 Arbeitsspeicher 1,5V und manche Komponenten brauchen 3,3V. Diese individuellen Spannungen werden alle aus der Akkuspannung abgeleitet, über spezielle Spannungsregler. Dieser Vorgang geht aber immer mit einem gewissen Spannungsverlust einher (drop-out), d.h. man braucht einen "Sicherheitsabstand" nach oben. Beispiel: möchte man 3,3V aus einer höheren Spannung erzeugen und hat der Spannunsregler einen Drop-out-Wert von 0,2V, dann braucht man am Eingang mindestens 3,5V.

So, jetzt wissen wir, dass 4,2V "100%" entspricht und z.B. 3,5V "0%". Wie sieht's dazwischen aus? Die Akkuspannung ist leider nicht proportional zum Ladestand. Also der Mittelwert von 4,2V und 3,5V, nämlich 3,85V, entspricht nicht "50%". Dazu kommt, dass die Akkuspannung unter höheren Stromstärken (z.B. Last durch anspruchsvolles Spiel) einbrechen kann und sich danach im Leerlauf wieder etwas "erholt". Wenn man also den Ladestand versucht über die Akkuspannung zu ermitteln, kann es unter solchen Umständen dazu kommen, dass der Prozentwert sich "magisch" ein bisschen erhöht obwohl kein Ladegerät angeschlossen wurde. Das möchte man natürlich nicht. Eine perfekte Ladestandanzeige geht beim Entladen immer nur abwärts.
Wie ermittelt man den Ladestand dann? Üblicherweise mit einer Mischung aus dieser unzuverlässigen Spannungsmethode und "Coulomb Counting". Coulomb ist die Einheit der elektrischen Ladung. Die Power Management Unit (PMU), normalerweise ein separater Chip, der sich um Laden/Entladen des Akkus und die oben erwähnte Stromversorgung und Spannungsregelung kümmert, misst dabei periodisch die Stromstärke am Akku, z.B. 100 mal pro Sekunde. Über diese Messwerte kann dann integriert werden, um die Anzahl der Coulombs zu schätzen, die den Akku betreten (laden) und verlassen (entladen). Auch diese Methode ist nicht perfekt, denn die abgetasteten Stromstärkewerte sind bereits ungenau und nicht alle Coulombs, die beim Laden den Akku betreten haben, sind dann auch wieder zum Entladen verfügbar. Das "Kalibrieren" eines Akkus durch "vollständiges" (bis zum Abschalten) Entladen des Akkus mit folgenden, ununterbrochenen Laden bis 100% hat übrigens genau den Zweck, diese Coulombzähler wieder zurückzusetzen.

Die Ladestandanzeige in Android kommt vom Linux-Kernel, genauer gesagt dem PMU-Treiber im Linux-Kernel (der stellt unter /sys/class/power_supply/battery oder in anderen Unterverzeichnissen von
/sys/class/power_supply/ einige Werte bereit). Der Prozentwert, den Android anzeigt, hat also nicht wirklich etwas mit Android zu tun, sondern ist hochgradig hardwareabhängig. Es gibt jede Menge verschiedene Hersteller und Modelle von PMU-Chips. Manche PMUs haben bereits in Hardware eine Berechnung des Ladestands integriert, andere stellen vielleicht nur Coulombzähler und Spannung bereit und überlassen das Berechnen des Prozentwerts dem Treiber. Ich habe auch schon den Fall gesehen, dass die PMU einen Ladestandwert bereitstellt, der Treiber aber trotzdem seine eigenen Berechnungen durchführt; die beiden Werte lagen dabei um bis zu 10% auseinander. Vielleicht meinten die Treiberprogrammierer, der eingebaute Wert wäre zu ungenau und sie könnten es besser. Genau da ist jedenfalls das Problem zu suchen, wenn man ein Android-Gerät hat, bei dem die Akkuanzeige spinnt. Entweder ist der von der PMU bereitgestellte Wert fehlerhaft, oder was wahrscheinlicher ist, der PMU-Treiber benutzt seine eigenen Algorithmen und die haben eben Bugs. Der Akku an sich spielt natürlich auch eine gewisse Rolle. Ältere, schon abgenutzte Akkus, haben natürlich weniger Kapazität und auch ein anderes Spannungsverhalten. Gute Algorithmen müssen das kompensieren. Wie gesagt, es ist schwierig, den Ladestand eines Akkus zu bestimmen.

Und weil wir gerade dabei sind: wegen der erwähnten Modellvielfalt an PMUs bringen Android-Apps zur Akkukalibrierung nichts, es sei denn sie sind auf ein spezifisches Gerät zugeschnitten. Diese "Battery Calibration" Apps löschen gewöhnlich nur die Android-Datei, die Verbrauchsstatistiken enthält - sinnlos.
 
Zuletzt bearbeitet:
M

mikeeee

Guest
um der vielen Theorie :thumb_up: noch etwas Praxis folgen zu lassen.:dirol:

Der zu meinem THL W200s mitgelieferte Akku (tinydeal) hat lt. Kennzeichnung 2000 mAh. Er hält ungefähr 3 Tage bei weniger Benutzung und lädt / entlädt sich so einigermaßen gleichmäßig.
Ein bei antelife nachbestellter Akku hat lt. Kennzeichnung 1800 mAh. Jetzt nach dem knapp 10. Ladevorgang hält er ungefähr 2 Tage. Das Laden geht recht zäh zwischen 40 und 60 Prozent, dann braucht er von 70 auf 100 Prozent nur noch 10 Minuten.
Ähnliches ist dann beim Entladen zu beobachten, innerhalb weniger Stunden sind es nur noch 70 Prozent.
--> Die Qualität der Akkus ist sehr verschieden. Bin mal gespannt, welche Werte ein weiterer bei bangood bestellter 1800er bringen wird ...

Betrifft aber nicht nur China-Phones.
Der erste iPod-Touch 4 war nach gut 2 Jahren akkutechnisch und damit endgültig tot. Das Austauschgerät zeigt auch merkwürdiges Verhalten. Bei einem Anschalten nach 1-2 Tagen Nichtnutzung erscheint der Hinweis "Akku leer". Benutzt man ihn trotzdem eine Weile weiter, hat er dann wieder 30 Prozent. Ähnliches passiert, wenn man ihn direkt nach dem leer-Hinweis ans Ladegerät anschliesst - sofort wird beim Laden ein Stand von 50 % angezeigt. Merkwürdig ...

mikeee
 
O

Ora

Guest
Wiegen ist immer der erste Ansatz zur Glaubwürdigkeit der Nennkapazität. Messen der zweite... Lebenszeit der dritte... Ich beobachte... dass mit der Lebenszeit auch die gemessene Nennkapa nachlässt (Beispiel Umi x2)
 

freste

Active Member
Hi,
kannst du einen "Battery Wipe" machen?
ich habe dazu in einem Forum was gefunden, naja die meisten sagen es ist Blödsinn aber ich glaube (event. hb ich mir das eingebildet) das es bei meine Handy damals dann besser ging...

Zitat aus einem andernen Forum: "..... das wipen kann nur helfen, wenn die Anzeige Unsinn macht weil sich irgendwas softwaremäßig "verhakt" hat und die Software zu dumm ist den Fehler selbst nach ein oder zwei Ladezyklen einzusehen und wieder zu korrigieren...."

Gruß freste
 

Ausgelebt

Outfluencer
Eben, wie schon gesagt bereinigen die meisten Battery-Apps die Systemdatei und "messen" dann einfach quasi wie lange der Akku brauch bis er "leer" ist bzw. das Telefon sich abschaltet.
 

hickok45

Member
Junge Junge, was ist denn hier passiert.. :dont_mention:
Vielen Dank für die ganzen Antworten! Hier mal mein Feedback nach mehreren Tagen "Akku-Rekalibrierung"..
Es ist besser geworden, die Anzeige zeigt jetzt genauER an.. aber ich hoffe, das ist noch ausbaufähig. Da ist nach wie vor ein Plateau bei der Laufzeit (siehe Screenshot). Aber zumindest leert sich der Akku jetzt bis auf 1% herunter und schaltet sich erst dann ab, wenn auch die letzten 10 % im 5-Sekunden-Takt heruntergezählt werden ;-)

So sah das mit dem Akkuverbrauch die letzten zwei Tage aus, bis ich ihn gestern Abend wieder ans Ladegerät gehängt habe.

Edit:
@ Mikee
Jetzt habe ich mir auch mal Deine ausführliche Erklärung durchgelesen. Wahnsinn, was Du für eine Ahnung hast.. vielen Dank für Deine Mühe!
 

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dierose

Well-Known Member
@hickok45
Teste mal mit wakelockdetector, welche app für das Einschalten des Dispays verantwortlich ist.
Bei meinem inew v3 war das die Kalender app.
Die habe ich dann gefreezed und den Google Kalender installiert.
Damit ist das Prob praktisch weg.
 

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