Hier werden leider wieder ein paar Dinge durcheinander geworfen.
1. Framerate = Tatsächlich dargestellte Bilder je Sekunde
2. Refresh-Rate = Wiederholung des Bildes durch das Display
3. Latenz = Verzögerung der Ausgabe gegenüber der Scene
4. Blur (Motion Blur) = Bewegungs-Unschärfe
Eine hohe Refresh-Rate sorgt lediglich dafür, daß wir kein Flackern wahrnehmen.
Für viele Menschen ist das bei ca. 15 fps der Fall.. in D hat man sich auf 48 bzw. 50 Hz geeinigt (TV-Norm = 50 Halbbilder je Sekunde im Bildschirmaufbau. Kino 48 Vollbilder)
Unabhängig davon, wie hoch die tatsächliche Refreshrate ist, kann man ein störendes Ruckeln wahrnehmen, wenn die Framerate zu gering ist.
Auch hier geht man üblicherweise von 15-30 fps aus, die für die meisten Dinge ausreichen.
Wenn man aber eine Simulation (Kampf- oder Renn-) laufen hat, dann können auch 50 Bilder je Sekunde zu wenig sein.
Hier gibt es Untersuchungen, die bei Piloten selbst bei 120 Hz noch Reaktionen hervorriefen (Rekord liegt bei einem Einzelbild von 160 Bildern je Sekunde)
Aber selbst wenn Refreshrate und Framerate passen, kann es zu extrem ungünstigen Verhältnissen kommen, wenn die Latenz zu hoch ist.
Für "normale Menschen" gilt: Die Latenz sollte nicht Höher als 80ms sein. (80 ms entspricht also 12,5 Bildern je Sekunde)
Auch hier gab es wieder Untersuchungen bei Piloten, woraufhin das Militär vorschreibt, daß bei einer Simulation die Latenz nicht größer als 40ms sein darf (was ja aber nur 25 fps sind)
Kommt nun aber Motion-Blur dazu, wird es etwas komplizierter.
Motion-Blur + geringe Framerate = Brei.
Motion Blur + hohe Framerate = realistische Darstellung
Bei einem Handy-Display nun unbedingt 60 Hz statt 50 Hz als Refreshrate zu haben ist reine Verkaufspropaganda.
Ebenso ist die Bildinformationsdichte des Displays inzwischen deutlich höher als das Auflösungsvermögen unserer Augen.
Es sei denn, Du bist ein Fluginsekt mit Facettenaugen, dann kannst Du bis zu 250 Bilder je Sekunde aufnehmen (und auch verarbeiten)
Wie hoch die tatsächliche Aufnahmefähigkeit (auf Grund physikalischer und chemischer Zusammenhänge) ist, ist hierbei übrigens nicht mal relevant, da unser Hirn hier der begrenzende Faktor ist.
(Wobei wir ca. 1000 Photonen grünen Lichts je Sekunde brauchen, um ein Leuchten wahrnehmen zu können.)