Werde aber das dumme Gefühl nicht los, das nicht die CPU für den enormen Akkuschwund verantwortlich ist, sondern das Display.
Dein Gefühl täuscht dich nicht, das Display ist immer Verbraucher Nummer 1.
Wenn du dein Phone mal mit anderen Erfahrungsberichten in der Serie vergleichst hast du schon mal den ersten Anhaltspunkt. Alles was du drumherum optimieren möchtest, ist immer stark abhängig von deinem Nutzungsverhalten. Je aktiver du mit deinem Phone bist, um so geringer sind die Auswirkungen der Einsparungen gesehen zur Zeitleiste. Nutzt man z.B. 2G anstatt 3G kann man Akku sparen, aber wer viel Netzaktivität hat, der erreicht damit keinen oder den gegenteiligen Effekt, da man im 2G Mode die ca. siebenfache Zeit für die Datenmenge benötigt. In jenem Fall würde es vielleicht mehr bringen, wenn man das Ansprechverhalten des 3G-Moduls verändert. Hast du den Eindruck, dass dein Phone außerhalb des Standards der Serie sehr viel Akku frisst, solltes du vielleicht zu aller erst einmal auf Wakelooks hin überprüfen. Anwendungen, die dein System unnötig hindern, in den Ruhezustand zu gehen oder zu oft aufwecken. So kann z.b. eine App, die mit dem Internet synchronisiert, nach einem Patch einen neuen "falschen" Abfrageintervall bekommen haben und dein Phone öfter als nötig aufwecken. Oder du hast vielleicht 10 verschiedene Apps ala HayDay, die ständig am Netz lauschen um zu sagen "Hey, dein Feld ist fertig", Whatsapp, Facebook u.s.w. eigentlich all das, was dir ständig die neuste Info geben möchte, beschäftigt dein Phone obwohl das Display off ist.
Habe mal 5 von den 8 Kernen abgeschaltet, die verbleibenden drei laufen mit maximal 728 MHz. Bisher absolut keine Performanceeinbußen. Anschließend lasse ich mal nur 2 Kerne mit Normalfrequenz (728 - 1700 MHz) rödeln.
Meiner Erfahrung nach ist dieses Thema ein wenig komplexer. Nur weil ein Tool anzeigt, dass etwas geändert wurde muss es sich nicht wirklich auf die Einstellung im Phone auswirken. Voraussetzung dafür ist, dass der Unterbau stimmt. Ich versuche es mal an einem Beispiel stark vereinfacht zu erklären. Mit einen Tool setzt du die Taktfrequenz auf 700Mhz, das Tool schreibt also ein 700 auf die gebräuchliche Systemvariable. Mit einem anderen Tool überprüfst du, wie viel Takt anliegt. Es zeigt dir 700Mhz. Der Fallstrick ist, dass es vielleicht auch nur die Systemvariable gelesen hat, auf welcher ja 700 stehen. Dies nützt dir aber nichts, wenn der Kernel des System, diese Variable gar nicht abfragt, weil er geschlossen ist und Taktfrequenz fest voreingestellt ist. Änderungen im System setzten also schon mal mindestens Rootrechte
und den passenden Kernel voraus!
Weiterhin bringt es nicht viel, wenn man nur an der Taktfrequenz schraubt. Hierbei sollte man sich ebenfalls mal den Guvernor des Systems anschauen. Dieser regelt das Ansprechverhalten der Lastzustände im System und kann u.U. einiges an Einsparung bringen. Wieder vereinfacht gesagt geht es darum zu interpretieren, ab wann die CPU schrittweise nach oben getaktet werden muss im Verhältnis zur Arbeitsbelastung. "SmartAssV2" oder "Lulzactive" wären hierzu die Schlagwörter. Und während man sich in das Thema Guvernor einarbeitet, kann man sich auch gleich noch mit dem IO Scheduler beschäftigen, bei dem es auch um die Skalierung der Instanzen geht. Hierbei muss halt nach seinem empfinden rumprobieren. Von vornherein steht aber fest, je mehr man sparen will, um so träger wird das System.
Möglichkeiten gäbe es noch so einige, aber wie bereits erwähnt ist dies ein sehr komplexes Thema, bei dem man sich viel Basiswissen aneignen muss. Was ich hier ändere und auf den ersten Blick sich als positiv zeigt, könnte sich an anderer Stelle aber negativ auswirken. Man kann schon davon ausgehen, dass alles was in Hinblick auf die allgemeine Usability einfach zu bewerkstelligen ist, der Hersteller schon gemacht hat. Das Feintuning aber, richtet sich immer nach den eigenen Gebrauchsgewohnheiten.