Das Volk kriegt was es will ;D.
Nein, was es verdient
Ich kann die Amis schon irgendwie verstehen. Die sind nunmal sehr nationalbezogen. Wenn man da Morgens im TV einen der major channels anschaltet, hat man ja immer den lokalen Ableger (wie z.B. hier WDR Bielefeld, WDR Köln, etc.). Da laufen dann den ganzen Vormittag Nachrichten. Der Inhalt der Nachrichten sind zu 85% News aus der Stadt/Bundesstaat, 10% Nachrichten was Gesamt-USA betrifft und 5% der Rest der Welt. Will heißen: Den "Standard-Ami" interessiert der Rest der Welt einfach nicht. Die gucken in ihrem eigenen Land und nicht darüber hinaus. Ca. 30% der Amis haben einen Reisepass - die wollen gar nicht ihr Land verlassen und was anderes sehen/kennenlernen.
Und da kommt dann jemand wie Trump und sagt: Make America great again. Das zieht bei den Leuten. Würde ich in den USA leben, hätte ich mir die Wahl auch nicht leicht gemacht.
Auf der einen Seite finde ich die Einstellung der meisten Amerikaner etwas erschreckend, auf der anderen Seite auch bewundernswert. Wir hier in Deutschland (und Europa) machen uns Sorgen über die gesamte Welt. Fällt in China ein Reissack um, ist das ein Skandal. Der Ami sagt einfach: "Who cares? Wenn es wichtig ist, wird die Politik dass schon regeln, aber so lange es nicht in meinem eigenen Land passiert, betrifft es mich nicht direkt".
Hab vorhin noch mit einer Bekannten aus New York ein wenig über die Wahl getextet. Sie sieht das ganze auch kritisch, aber hofft doch ziemlich, dass Trump uns alle - im positiven Sinne - überraschen wird. Sie sagte, die letzen vier Jahre Obama waren Mist. Stillstand, viele Versprechungen, etc. Vielleicht ist doch Zeit für was Neues.
Und sie hat selber einen Migrationshintergrund, ihre Eltern kommen aus Puerto Rico. Also kein "all American girl", wenns sowas überhaupt gibt. Und: Sie hat selber Clinton gewählt. Aber sie sagt, jetzt ist die Wahl halt um, jetzt muss man den neuen Präsidenten (egal wer es ist) auch unterstützen.